ShePowerUnit Ankündigung von BLogartikel 5 - Susanne und Sabine

Vom bewussten Umgang mit Gewohnheitsgedanken

October 05, 20253 min read

Wer sich selbst beim Denken beobachten kann, hat schon mal gute Karten für positive Veränderungen ... - ShePowerUnit - Susanne und Sabine

Frau über 49, Neubeginn, Entschlossenheit, Lebensfreude, Selbstwert, Selbstliebe, Selbstbewusstsein, Liebe, Glück, Zufriedenheit

Gewohnheitsgedanken – was mach ich bloß mit ihnen?

Wir alle denken, und zwar ununterbrochen. Das ist nun mal die Aufgabe unseres Gehirns, und die erfüllt es mit Bravour. In der Regel geschieht diese Arbeit so automatisch, dass wir es kaum noch bemerken, und die meisten Gedanken fühlen sich außerdem an wie absolute Wahrheiten, obwohl sie in Wirklichkeit nur alte Bekannte sind, die so oft an die Tür geklopft haben, dass wir ihnen irgendwann die Schlüssel gegeben haben.

Ein Großteil dessen, was unser Denkorgan den ganzen Tag produziert, ist pure Gewohnheit und wiederholt sich ständig. Angeblich sollen über neunzig Prozent unserer Gedanken reine Wiederholung sein - nichts Neues, Wiederholung Tag für Tag. Ziemlich ernüchternd, wie ich finde.

Leider sind das zu einem sehr großen Teil auch immer dieselben negativen Gedankenschleifen. Solche wie zum Beispiel „Ich bin nicht gut genug“, „Ich schaffe das nicht“ oder „Ich bin zu alt für einen Neuanfang“ spuken uns oft und gern durch den Kopf. Dabei sind sie natürlich keine Fakten, auch wenn wir sie oft fälschlicherweise für solche halten. Das sind einfach nur ganz alte Geschichten, die wir so gut kennen, dass wir sie irgendwann selbst weitererzählen und obendrein auch noch daran glauben, dass sie echt sind und wir sie auch genau so erlebt haben.

Doch das sind sie nicht.

Ja, ich gesteh’s frei heraus, dieser Gedanke gefällt auch mir selbst nicht sonderlich. Ich mein, meine Erinnerungen und das, was ich erlebt (und erlitten) habe, sind doch wahr, oder? Ich träum doch nicht und ich lüg auch nicht! – Nein, das natürlich nicht, aber … wir können immer nur subjektiv wahrhaftig sein, nicht mehr. Und das, was wir uns immer wieder erzählen, wird schnell zur Gewohnheit. "War immer schon so, was sollte sich daran schon ändern?

ABER!

Diesen subjektiv wahrhaftigen, aber nicht realistischen Gewohnheits-Geschichten können wir auf die Spur kommen, indem wir anfangen, ihnen zuzuhören und sie zu beobbachten. Nicht, um sie zu bekämpfen, sondern um sie zu erkennen. Kampf kostet Energie und bringt rein gar nichts. Erst in dem Moment, in dem du merkst: Aha, da ist wieder dieser Gedanke und der war gestern auch schon da und letzte Woche und letztes Jahr und ... und dich nicht gleich mitreißen lässt von den Emotionen, die er in dir auslöst, entsteht ein kleiner, aber kostbarer Raum in dir. Viktor Frankl nannte dieses Phänomen den "Raum zwischen Reiz und Reaktion“.

Und dieser Raum ist enorm wichtig. In ihm reagierst du nicht mehr ganz spontan und automatisch, heißt, aus reiner Gewohnheit, sondern du kannst wählen, wie du reagierst. Ja sogar, ob du überhaupt reagieren möchtest. In diesem Raum kannst du dich zum Beispiel auch dafür entscheiden zu sagen: Ich höre dich – aber ich glaube dir nicht mehr alles.

Und dieser kleine Raum, so unscheinbar er möglicherweise wirkt, ist vielleicht der wichtigste Schritt in Richtung Freiheit. In diesem Raum, wenn du ihn richtig nutzen kannst, bist du nicht mehr von deinen Gedanken und Emotionen getrieben, sondern gestaltest deine Reaktionen – und damit dein gesamtes Leben – selbst. Wie klingt das? Erstrebenswert, oder?

Vielleicht reagierst du auch dann nicht perfekt – aber bewusst und nicht mehr nur aus reiner Gewohnheit.






ShePowerUnit (SPU) – ein Projekt von Sabine Steck und Susanne Cisewski von Frauen für Frauen

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